Turbostaat laden am 08.11.2013 gemeinsam mit Findus dazu ein, das Wochenende in der kleinen Freiheit mit einer gehörigen Portion Punk und Rock einzuläuten. Diese Einladung ist raus gegangen an sehr viele Leute. So ist es kaum verwunderlich, dass das Konzert ausverkauft ist. Für Kurzentschlossene gibt es also keine Chance auf Einlass.
Um 20.50 Uhr legen Findus los. Es ist der dritte (und letzte) Abend, denn die Band gemeinsam mit Turbostaat verbringt. Musikalische Parallelen sind zwar nicht enorm groß, lassen sich dennoch durchaus finden. Und so kommt es, dass die Osnabrücker bereits zu dieser frühen Zeit in Hochstimmung kommt. Es wird ausgelassen getanzt und mitgesungen. Dabei geht die Textsicherheit einiger Fans sogar so weit, dass sie sich das Mikro mit dem Sänger für ein paar Wortfetzen teilen. Hut ab für diese Leistung! Die Band eröffnet ihr Set mit „Hafencity“ von ihrem aktuellen Album. Dies ist allerdings aus dem Jahre 2011, so dass die Band im Anschluss an ihr Konzert in der kleinen Freiheit zurück in die Heimat, das heißt ins Studio kehrt, um den Nachfolger für „Mrugalla“ aufzunehmen. Genau genommen geht es nur noch um den Feinschliff. Heute Abend spielen sie „Alcatraz“, ein Lied, das noch nicht veröffentlicht ist, aber schon live gespielt wird. Weitere Lieder wie „Anfang vs. Ende“, „Feuer in Paris“ und zum Abschluss „Delphine“ sorgen dafür, dass die Stimmung kocht und das Publikum ist bereit für Turbostaat.
Um 21.50 Uhr wird es auf der Bühne dunkel. Die Gespräche im Zuschauerraum verstummen sofort und Turbostaat betreten die Bretter, die die Welt bedeuten. „Willenshalt“ vom aktuellen Album „Stadt der Angst“ macht den Anfang. Danach beginnt eine Zeitreise und zeigt einen wunderbaren Querschnitt der Musik von Turbostaat. Einen Klassiker wie „Der Frosch hat`s versaut“ als drittes Lied im Set zu setzen bleibt nicht ohne Folgen. Die Stimmung in der kleinen Freiheit ist unbeschreiblich. Der komplette Innenraum setzt sich von Anfang an in Bewegung. Stillstand gibt es am heutigen Abend weder bei den Besuchern noch auf der Bühne. Sänger Jan kann den Abend auch kaum in Worte fassen. Immer wieder versucht er es. Findet Worte wie „Tourhighlight“ oder „geiler Abend“. Normalerweise kennt man solche Sätze ja noch und nöcher von Konzerten. Jedes einzelne Abend soll angeblich der Beste sein, die Band will Sympathiepunkte beim Publikum sammeln. Das ist heute anders. Denn Turbostaat haben es nicht nötig Sympathiepunkte zu sammeln. Und so wirken diese Worte heute Abend authentisch. Die Stimmung wird so sehr gelobt, dass Jan die Frage in den Raum wirft, warum keine Band eine live DVD in Osnabrück aufnimmt. Mit dieser Idee ist Jan aber nicht der Erste. Die Donots haben im Jahr 2008 ihr Jahresabschlusskonzert, das traditionell in Osnabrück stattfindet, auf DVD gebannt. Jan wird hellhörig und fragt genauer nach. „Hier in der kleinen Freiheit“ – „Nein, im Rosenhof“. Also Turbostaat, nutzt eure Chance, die erste Band zu sein, die hier eine DVD aufnimmt.
Nach 60 Minuten voller Schweiß, nassen T-Shirts und kratzendem Hals verlassen Turbostaat die Bühne. Und auch wenn es langsam ein klitzekleines bisschen bewegungsärmer im Publikum wurde, sind die Zuschauer noch nicht bereit, den Abend enden zu lassen. So gibt es noch zwei Zugaben mit „Pennen bei Glufke“, „Monstermutter“, „Psychoreal“ und „Urlaub auf Fuhferden“. Es folgt „Fresendelf“ als allerletztes Lied und das Konzert ist nach 90 Minuten endgültig vorbei.
Und wem das nicht genug war: Die Band spielt am 06.12. (wieder ein Freitag!) in der Sputnikhalle in Münster.
Das wird wieder episch werden!